Zu Inhalt springen

RATGEBER

HEPA-Filter – Wovor schützt er und wovor nicht?

HEPA-Filter – Wovor schützt er und wovor nicht?

Nicht nur in Staubsaugern, sondern auch in zahlreichen Lufterfrischern wird mit einem HEPA-Filter geworben. Der HEPA-Filter soll die Luft vor allen möglichen Bakterien und Viren reinigen. Doch was ist dran an dieser Behauptung?

Was bedeutet HEPA?

HEPA steht für High Efficiency Particulate Airfilter und dient als besonders effizienter Partikelfilter. In Staubsaugern sind HEPA-Filter schon lange keine Neuheit mehr. Allerdings sollte der HEPA-Filter sowohl im Staubsauger als auch im Lüfter der Filterklasse 13 oder 14 entsprechen, denn diese Filterklasse garantiert einen Abscheidegrad von 99,95 %. Für Sie bedeutet dies, dass die Luft von Viren, Milben, Pollen, lungengängigen Stäuben und auch von Rauchpartikeln befreit wird. Gleichzeitig werden auch Asbeste, Bakterien, Aerosole und diverse toxische Stäube aus der Luft gefiltert.

Kann ein HEPA-Filter das Corona-Infektionsrisiko reduzieren?

Gerade weil HEPA-Filter der Filterklassen 13 und 14 auch Aerosole aus der Luft filtern können, stellt sich Ihnen unweigerlich die Frage, ob Sie mit einem Luftreiniger mit einem entsprechenden Filter das Corona-Infektionsrisiko reduzieren können. Dazu muss leider gesagt werden, dass ein mobiler Luftreiniger mit einem entsprechenden HEPA-Filter weder das Lüften oder die AHA-Regeln ersetzen kann. Des Weiteren müssen Sie darauf achten, dass der Luftreiniger zur Raumgröße und zur Anzahl der darin befindlichen Personen passt. Und nicht zu vergessen, der Luftreiniger muss auch noch an der richtigen Stelle im Raum platziert werden. Sicherlich kann ein Luftreiniger mit einem entsprechenden HEPA-Filter die virushaltigen Aerosole im Raum reduzieren, jedoch nicht verhindern. Gerade wenn Sie eng mit einer Person im Raum zusammen sind, hilft Ihnen der Luftreiniger mit HEPA-Filter nicht wirklich.

Was genau ist ein HEPA-Filter und was bringt er Ihnen?

Vielfach wird der HEPA-Filter auch als Schwebstofffilter bezeichnet, denn er zählt zu den sogenannten Tiefenfiltern. Mit einem HEPA-Filter werden Partikel mit einem aerodynamischen Durchmesser, der kleiner als 1 µm abgeschieden. Dies bedeutet, dass neben Staub auch Viren, Pollen, Milbeneier, Rauchpartikel und Aerosole gefiltert werden, aber nicht zu 100 %.

Wie funktioniert ein HEPA-Filter?

Zum einen hat der HEPA-Filter einen Sperr-Effekt, der kleinere Partikel im Luftstrom rund um die Filterfaser erfasst, welche dann haften bleiben. Beim Trägheitseffekt folgen die größeren Partikel nicht mehr dem Luftstrom, sondern prallen aufgrund ihrer Trägheit gegen die Fasern des Filters und bleiben dann ebenfalls haften. Sehr kleine Partikel mit einer Größe von weniger als 1 µm stoßen mit anderen Luftmolekülen zusammen und bleiben dann ebenfalls an den Fasern des Luftfilters haften. Dies erklärt deutlich, warum das eine oder andere Partikel sich auch von einem HEPA-Filter nicht aufhalten lässt und Ihnen somit keinen 100 %-igen Schutz bieten kann.

Die Einsatzbereiche der HEPA-Filter

Gerade bei den nicht-professionellen Anwendungen wie zum Beispiel beim Staubsauger ist der HEPA-Filter oft ein schlagendes Verkaufsargument. Doch muss hier auch gesagt werden, dass die Spezifikationen der HEPA-Filter die EN-Normen nicht garantieren können. Als Verbraucher können Sie nicht zweifelsfrei überprüfen, welcher Filterklasse der HEPA-Filter in Ihrem Staubsauger angehört und wie gut er tatsächlich wirkt. Ganz ähnlich sieht es bei den Luftreiniger aus, die aktuell immer wieder angepriesen werden als Wunderwerk der Technik, das den Corona-Viren den Garaus machen soll. HEPA-Filter werden nach einer Europäischen Normung unterschieden und nur Filter mit den Filterklassen 13 oder 14 dürfen sich tatsächlich HEPA-Filter nennen.

Vorheriger Artikel Die besten Staubsauger mit Beutel im Test
Nächster Artikel Welchen Staubsauger brauche ich wirklich?