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RATGEBER

Bienenstich behandeln – so handeln Sie richtig

Bienenstich behandeln – so handeln Sie richtig

Bienen zählen zu den friedliebenden Insekten – doch im Notfall stechen sie auch schon mal zu. Häufig passiert es, dass Sie barfuß über eine Wiese laufen und aus Versehen auf eine Biene treten. Die normale Reaktion des Insekts: es sticht zu. Und solch ein Bienenstich kann sehr schmerzhaft sein. Bei der Abwehrreaktion gibt die Biene ihr gesamtes Gift ab und das ist etwa zehnmal mehr als bei einem Wespenstich.

Wann & warum stechen Bienen überhaupt?

Bienen stechen, um sich zu verteidigen – sei es vor anderen Insekten oder vor uns Menschen. Der Stachel ist das einzige Verteidigungswerkzeug, welches die Biene besitzt. Sticht die Biene also zu, dann ist es ihr Ziel, den Feind zu töten beziehungsweise sich zu verteidigen. Mit dem gebogenen und leicht gezackten Stachel ist die Biene gegenüber anderen Insekten sehr mächtig und gefährlich. Sticht die Biene zu, zieht sich ihre Muskulatur um die Giftdrüsen zusammen und injiziert das Gift in den Feind, um ihn zu eliminieren.

Sticht die Biene uns Menschen, dann meist nur, wenn sie sich bedroht fühlt. Und dieser Stich hat nicht nur für uns schmerzliche Folgen, sondern auch für die Biene. Nach dem Stich hinterlässt sie den Stachel in der Haut, wobei die Giftblase immer weiter pumpt. Nach dem Stich stirbt das Insekt.

Was tun bei einem Bienenstich?

Hat die Biene zugestochen, treten häufig im Bereich des Stichs Rötungen, Schwellungen und Schmerzen auf. In der Regel reichen kleine Erste-Hilfe-Maßnahmen bei einem Bienenstich aus. Allerdings reagieren manche Menschen auf das Insektengift allergisch und zeigen entsprechende Symptome, die teilweise sehr schwerwiegend sein können. So kann der Bienenstich bei manchen Menschen zu Kreislauf- und Atemproblemen, dem so genannten anaphylaktischem Schock kommen. Und dieser kann lebensbedrohlich sein.

Hat die Biene zugestochen, ist es wichtig, dass Sie den Stachel entfernen, da sich an diesem der Giftsack befindet. Allerdings sollten Sie den Stachel mit einem stumpfen Gegenstand entfernen, nicht mit den Fingern. Denn dadurch kann es passieren, dass Sie noch mehr Gift in die Stichwunde drücken. Mit dem stumpfen Gegenstand, beispielsweise der Bankkarte schieben Sie den Stachel vorsichtig aus der Wunde. Achten Sie darauf, dass Sie die Giftblase nicht durchstechen. Zum Entfernen des Stachels verwenden Sie keinesfalls eine Pinzette oder andere spitze Objekte.

Kühlen Sie die Stelle mit dem Bienenstich mit einer Kühlkompresse. Die Kälte verlangsamt die Giftausbreitung und die Haut schwillt nicht so stark an. Zudem lindert die Kälte den Schmerz etwas.

Hochlagern hilft bei Bienenstichen. Hat die Biene Sie am Fuß gestochen, legen Sie den Fuß hoch. Dadurch verringert sich ebenfalls die Schwellung.

Bei einem Bienenstich im Mund- oder Rachenraum ist auch bei Nicht-Allergikern schnellstens zu reagieren, da durch die Schwellung Erstickungsgefahr besteht. In dem Fall ist sofort ein Arzt hinzu zu rufen!

Diese Hausmittel helfen bei einem Bienenstich

Wie schon erwähnt, benötigt der Bienenstich in der Regel keine besondere Behandlung, sondern klingt nach einiger Zeit wieder ab. Während dieser Zeit können Sie allerdings mit diversen Hausmitteln die Schwellung, die Rötungen und die Schmerzen etwas lindern.

Quark-Umschlag

Umschläge mit Quark haben eine kühlende Wirkung, reduzieren die Schwellung und verringern den Juckreiz. Für den Quark-Umschlag geben Sie eine kleine Portion kalten Quark auf ein Stofftuch und legen dieses auf die Einstichstelle. Der Quark-Wickel bleibt so lange auf dem Stich, bis der Quark getrocknet ist. Die Quark-Umschläge können Sie mehrfach wiederholen.

Essig-Umschlag

Für den Essig-Umschlag geben Sie einen Esslöffel Essig in kaltes Wasser und tränken damit ein Leinen- oder Baumwolltuch. Das Tuch gut auswringen und auf den Stich legen – so lange, wie Sie eine kühlende Wirkung spüren. Der Essig kühlt, lindert den Juckreiz und wirkt entzündungshemmend. Auch dieser Vorgang können Sie mehrere Male wiederholen.

Zwiebeln

Der Saft der Zwiebel wirkt desinfizierend und entzündungshemmend und kühlt gleichzeitig. Um den Bienenstich zu behandeln, halbieren Sie eine Zwiebel und ritzen mit einem Messer ein Gittermuster in die aufgeschnittene Zwiebelhälfte. Diese Fläche legen Sie auf den Stich und drücken dabei sanft den Zwiebelsaft auf die Wunde.

Kühlen

Kühlen Sie den Bienenstich mit einem Kühlakku. Das lindert den Schmerz und reduziert die Schwellung.

Wärme

Auch Wärme hilft bei Bienen- oder auch Wespenstichen. Dabei wird die Einstichstelle mit einer Temperatur von 50 Grad Celsius für wenige Sekunden behandelt. Das wirkt schmerzlindernd und reduziert auch die Schwellung. Für diese Wärmebehandlung werden spezielle elektronische Stichheiler angeboten.

Aloe-Vera-Gel

Aloe-Vera-Gel besitzt entzündungshemmende Eigenschaften – zudem beruhigt es die schmerzende Einstichstelle. Auch der Juckreiz und die Schwellung werden mit Aloe-Vera gelindert. Entweder verwenden Sie Gel oder – wenn Sie eine Aloe-Vera-Pflanze zu Hause haben – ein Aloe-Vera-Blatt, das Sie mit einem Messer aufschlitzen. Tragen Sie das entnommene Gel auf den Bienenstich auf und wiederholen Sie den Vorgang mehrere Male.

Wann sollte man einen Arzt aufsuchen?

Ist die Einstichstelle gerötet, geschwollen, heißt und schmerzt, ist das in der Regel kein Grund, einen Arzt aufzusuchen. Meist geht die Schwellung nach etwa einem Tag zurück. Zeichnet sich allerdings nach dem Stich ein roter Strich von der Einstichstelle auf der Haut ab, sollten Sie einen Arzt aufsuchen. Dies kann ein Zeichen dafür sein, dass es zu einer Infektion an der Einstichstelle oder zu einer Blutvergiftung gekommen ist.

Bei Stichen von Bienen an Hals, Kopf, Augen oder Mund sollten Sie auf jeden Fall den Arzt rufen. Die Schwellung als Folge des Bienenstichs kann die Atemwege verengen. Um Erstickungsanfälle zu verhindern, ist das Konsultieren des Arztes sehr wichtig. Bis der Arzt eintrifft, sollte die Einstichstelle gut gekühlt werden. Bei einem Stich im Mund soll die betroffene Person Eiswürfel lutschen.

Bienenstich Allergie: so handeln Sie im Ernstfall

Personen, die eine Bienenstich-Allergie haben, kann eine Schockreaktion drohen: dabei kann der Blutdruck abfallen, der Puls ansteigen und es zu Atemnot kommen. Deshalb ist bei den ersten Anzeichen direkt ein Notarzt zu rufen. Anzeichen für eine Bienenstich-Allergie können sein:

  • Kribbeln, Schwindel, Blässe und Unwohlsein
  • Juckreiz und Quaddeln um die Einstichstelle
  • Erbrechen, Übelkeit, geschwollene Zunge oder Lippen, geschwollenes Gesicht oder geschwollener Hals
  • Rötungen, die auf der gesamten Haut auftreten
  • Atemnot
  • Pfeifende Atemgeräusche
  • Kreislaufkollaps

Personen, die wissen, dass sie auf Bienenstiche allergisch reagieren, führen ein Notfall-Set mit sich. Das Set beinhaltet unter anderem eine kortisonhaltige Tablette oder einen kortisonhaltigen Saft, eine Adrenalinspritze und eine Antihistamin-Tablette. Mit diesem Inhalt ist es Bienen-Allergikern möglich, den Stich selbst zu behandeln.

Nachdem der Bienenstachel aus der Haut entfernt ist, kann bei leichteren Beschwerden das Antihistaminikum eingenommen werden. Dabei handelt es sich um ein Antiallergikum. Ist die Hautreaktion um die Einstichstelle stärker, sollte das kortisonhaltige Medikament eingenommen werden. Treten Atemnot, Übelkeit oder Kreislaufbeschwerden auf, ist die Adrenalinspritze anzuwenden.

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