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RATGEBER

Gesundheitsgefahr Schimmel: So entfernen Sie ihn effektiv und nachhaltig

Gesundheitsgefahr Schimmel: So entfernen Sie ihn effektiv und nachhaltig

Wenn sich Feuchtigkeit in der Wohnung sammelt, kann Schimmel besonders gut gedeihen. Er setzt sich insbesondere an den Außenecken oder an Fenstern ab, wo sich Kondenswasser bildet und mit der dadurch entstehenden Feuchtigkeit für eine gute Basis für Schimmel sorgt. Aber auch an den kalten Außenwänden entsteht nicht selten Schimmel – insbesondere an Bereichen, wo die Luftzirkulation zu gering ist, wie etwa hinter Regalen und Schränken. Sobald Sie Schimmelflecken entdecken, sollten Sie diese so schnell wie möglich entfernen. Oft reicht dafür ein Schwamm mit ein wenig Alkohol aus. In schlimmeren Fällen lässt sich eine komplette Putzentfernung mitunter nicht vermeiden. Warum Schimmel so schädlich für die Gesundheit ist, wie Sie bei Schimmelbefall vorgehen sollten und welche Maßnahmen einzuleiten sind, erfahren Sie in diesem Ratgeber.

Gesundheitsgefahr durch Schimmel: Warum er so schädlich ist

Die Schimmelpilzsporen sind gefährlich für die Gesundheit. Sie können

  • Atemwegerkrankungen wie Asthma und Reizhusten,
  • Gedächtnis- und Sprachstörungen,
  • Hautreizungen und
  • grippeähnliche Beschwerden

verursachen. Das Heimtückische ist dabei, dass die Gesundheitsgefahr nicht ausschließlich unmittelbar von den Schimmelflecken an der Wand ausgeht. Auch unsichtbare Schimmelsporen fliegen wie Staubpartikel in der Luft herum und werden von Ihnen eingeatmet. Deshalb sollten Sie Schimmel sofort entfernen und dabei immer Atemschutz, Schutzbrille und Handschuhe tragen.

Kleine Schimmelflecken können selbst entfernt werden

Solange die Schimmelflecken noch klein sind, können Sie diese selbst von der Wand beseitigen. Dafür eignet sich zum Beispiel Spiritus. Auch handelsüblicher Schimmelentferner kommt für kleine und oberflächliche Schäden in Frage. Meist müssen Sie aber nicht zur chemischen Keule greifen, denn Hausmittel sind oft genauso effektiv oder sogar noch wirksamer als Schimmelentferner aus dem Handel. Fungizide haben zudem den Nachteil, dass sie nach der Behandlung der Schimmelflecken noch für längere Zeit im Raum verbleiben. Das kann wiederum zu einer Gesundheitsgefährdung der Bewohner führen. Alkohol verflüchtigt sich nach dem Lüften hingegen schnell. Für kleine Flecken eignet sich 70- bis 80-prozentiger Ethylalkohol. Wichtig ist auch, dass Sie Materialien, die von Schimmelpilzen befallen sind, gründlich reinigen. Wenn das nicht möglich ist, weil beispielsweise die Pilzsporen in die Polstermöbel eingedrungen sind, sollten Sie die Möbelstücke sicherheitshalber entsorgen.

Nicht alle Hausmittel sind zur Schimmelentfernung geeignet

Häufig wird zudem Essig als Hausmittel für die Schimmelbekämpfung angepriesen. Er eignet sich für diesen Zweck jedoch überhaupt nicht. Die meisten Baustoffe und insbesondere Kalk neutralisieren die Säure im Essig ganz einfach. Zudem gelangen mit dem Essig auch organische Nährstoffe in das Material, welche das Pilzwachstum sogar fördern können. Ebenso kann Backpulver als Hausmittel gegen Schimmelstellen nur kurzzeitig wirken und führt auf lange Sicht zu einer Verstärkung des Problems.

Bei größeren oder wiederkehrenden Schimmelstellen lieber einen Fachmann beauftragen

Sollte mehr als ein halber Quadratmeter von Schimmel übersät sein, sollten Sie einen Fachmann hinzuziehen. Die Ursache muss gefunden und beseitigt werden, denn sonst wird sich der Schimmelpilz immer wieder neu bilden. Genauso sollte ein Fachmann zu Rate gezogen werden, wenn Mauern und Tapeten von Schimmel befallen sind. Einfache Mittel reichen dann nicht mehr aus. Die Pilze setzen sich in der Oberschicht des mineralischen Wandputzes fest und sind für handelsübliche chemische Stoffe und Hausmittel zu tief. Auch wenn der Schimmel immer wieder kommt, sollten Sie unbedingt einen Sachverständigen einschalten. Er kann die Feuchtigkeit im Raum messen und mit einem Infrarotscanner herausfinden, welche Flächen kalt und somit besonders gefährdet sind. Unter Umständen ist es notwendig, eine Lüftungsanlage zu installieren, um einem erneuten Befall vorzubeugen. Manchmal liegt es auch an einer mangelhaften Wärmedämmung, wenn der Schimmelbefall sehr hartnäckig ist.

Die wichtigste Maßnahme besteht in der Bekämpfung der Ursache

Bei einem starken Schimmelbefall ist es oft notwendig, den Putz an den entsprechenden Stellen zu entfernen. Doch nicht nur die Symptome müssen behandelt werden, noch viel wichtiger ist es, die Ursache des Schimmelbefalls zu finden. Andernfalls wird er immer wieder kommen. In vielen Fällen ist ein falsches Lüften schuld am Schimmel. Aber auch Wärmebrücken, bauliche Mängel und Wasserschäden können zu Schimmelbefall führen. Zudem ist die sogenannte anhaltende Neubaufeuchte oft ein Problem in neu gebauten Häusern. Beim Bau wird für viele Dinge wie etwa den Beton Wasser verwendet. Bis sich diese Feuchtigkeit aus dem Gemäuer verflüchtigen kann, vergehen mehrere Monate. Wenn sie nicht entweicht, bildet sich früher oder später Schimmel.

Etwa 80 Prozent der Schimmelschäden treten an versteckten Stellen auf

Wenn Sie an den Wänden oder Decken schwarze Flecken finden, können sie ein Zeichen dafür sein, dass sich der Schimmel hinter Tapeten oder Wandverkleidungen, unter dem Laminat oder in Dämmstoffen versteckt. Zudem gibt es weitere Indizien, die darauf hindeuten, dass sich irgendwo Schimmelschäden verbergen. Dazu gehören:

  • Modriger Geruch
  • Wäsche in den Schränken, die sich klamm anfühlt
  • Gesundheitliche Probleme der Bewohner wie etwa eine Allergie
  • Kondenswasser an den Fensterrahmen, die anzeigen, dass sich zu viel Feuchtigkeit im Raum befindet

Experten schätzen, dass etwa 80 Prozent aller Schimmelschäden versteckt sind. Häufig sind sie auch hinter Schränken zu finden, die an Außenwänden aufgestellt wurden.

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